Für die im Projekt betrachtete Erzeugungsanlage (EZA) ist ein EZA-Regler/Parkregler/Zentralregler zu liefern.
Der EZA-Regler hat die Aufgabe, die Differenz aus Soll- und Istwerten verschiedener Regelgrößen am Netzanschlusspunkt (NAP) zu erfassen (z.B. Blindleistung) und daraus die notwendige Änderung der entsprechenden Stellgrößen zur Weiterleitung an die Erzeugungseinheiten bzw. Komponenten zu ermitteln.
Eine Anbindung an die fernwirktechnische Einrichtung des Verteilnetzbetreibers (VNB) muss möglich sein. Dazu muss der EZA-Regler die VDE-AR-N 4110:2023-09 für Mittelspannung bzw. VDE-AR-N 4120:2018-11 für Hochspannung erfüllen und nach dieser Norm zertifiziert sein.
Dies muss durch Vorlage eines entsprechenden Zertifikates (Registernummer) einer offiziellen Zertifikatsprüfstelle (z.B. TÜV,) nachgewiesen werden.
Rahmenbedingungen / Voraussetzungen:
Bauseitige Leistung:
Funktionsauswahl und -beschreibung:
Die Steuerungslösung soll folgende Funktionen erfüllen:
X EZA-Regler-Funktion:
Optionen:
Zusätzliche Optionen des Microgrid Controllers, sofern Voraussetzungen dafür gegeben sind
Um die Nachrüstung mit einem dynamischen Lastmanagement für Elektroladeinfrastruktur zu ermöglichen, verfügt der Microgrid Controller über eine vorbereitete Schnittstelle. Diese Schnittstelle ermöglicht die Übertragung und den Austausch von Messwerten und Grenzwerten. Die dynamischen Werte dienen dazu den Betrieb innerhalb der vom Netzanschlusspunkt vorgegebenen Grenzen (z.B. Nennleistung der MS-Transformatoren) zu ermöglichen.
Der Lastfluss über den Netzanschlusspunkt wird vom Microgrid Controller in Bezug auf Wirk- und Blindleistung geregelt. Die zur Einstellung des Lastflusses notwendigen Sollwerte werden automatisch auf die verfügbaren Erzeugungseinheiten verteilt. Die Lastverteilung auf die verschiedenen Erzeugungseinheiten können über entsprechende Parametersätze beeinflusst und für den jeweiligen Betrieb optimiert werden. Der gewünschte Lastfluss kann auch per Einstellung eines am Verbindungspunkt gewünschten Leistungsfaktors erfolgen. Der dann jeweilige Sollwert für den Leistungsfaktor definiert dann jeweils den Blindleistungsanteil, der durch die Erzeugungsanlagen bereitgestellt werden muss. Die Lastflusssteuerung kann dabei über einen statisch festgelegten Sollwert für Wirk-/Blindleistung oder Leistungsfaktor, oder einen Fahrplan erfolgen. Beide Vorgaben können über das HMI manuell oder automatisch vorgegeben werden.
Die Sollwerte können dabei für 24 Stunden in 15-Minuten Auflösung vorgegeben werden.
Der Microgrid Controller steuert alle Erzeugungseinheiten unter Berücksichtigung eines Grenzwertes für die maximal übertragene Energiemenge pro Abrechnungsperiode (z.B. 15 Min) des Energieversorgers.
Es wird jeweils vom aktuellen Zeitschritt bis zum Ende der Abrechnungsperiode interpoliert. Die entsprechend berechneten Sollwerte werden automatisch an die verschiedenen Erzeugungseinheiten gesendet.
Die zu erwartenden Leistungskosten werden hierdurch reduziert – das Lastprofil geglättet und, unter Berücksichtigung der sonstigen Vorrausetzungen, eine Inanspruchnahme des §19StromNEV ermöglicht (Atypische/Intensive Netznutzung). Der Microgrid Controller erfasst alle Spitzenlasten des jeweiligen Lastflusses über einen bestimmten Zeitraum automatisch. Die erfasste Leistungsmittelwerte werden dabei automatisch ausgewertet und als Spitzenwert pro Monat, sortiert vom höchsten zum niedrigsten, angezeigt. Optional kann der jeweils ermittelte Spitzenwert als Sollwert für die Leistungskostenoptimierung genutzt werden.
Die Funktion “Spitzenlastkappung” beeinflusst den Lastfluss am Netzanschlusspunkt. Durch die Definition von oberen und unteren Grenzwerten steuert das Automatisierungssystem die verfügbaren Erzeugungseinheiten und/oder Lasten, um den jeweils aktuellen Lastfluss über den Netzanschlusspunkt im zulässigen Bereich zu halten.
Das Automatisierungssystem muss den Lastfluss zwischen der Erzeugungsanlage (Gesamtsystem, EZA) und dem öffentlichen Stromnetz aktiv überwachen und automatisch regeln können. Während Perioden mit hohem Leistungsbedarf im eigenen System (Netzbezug) soll das Automatisierungssystem durch Vorgabe eines Grenzwertes automatisch entsprechende Maßnahmen ergreifen, um diese Spitzen abzukappen.
Die automatische Netzausfallerkennung („Blackout Detection“) erkennt automatisch Netzausfälle durch Auswertung bestimmter Netzgrößen wie z.B. Frequenz. Sie identifiziert automatisch das Inselnetz durch Auswertung von Schaltzuständen.
Vor der elektrischen Trennung vom öffentlichen Übertragungsnetz durchläuft das System automatische Schaltsequenzen um z.B. Lasten koordiniert herunterzufahren oder Erzeugungseinheiten zu starten -
Automatisches hochfahren des Inselnetzes („Blackstart“).
Dabei können verschiedene Prioritäten festgelegt werden. Einstellbare minimale An- und Abschaltzeiten für Erzeugungseinheiten und Lasten/Verbraucher.
Im Inselbetrieb erfolgt die automatische Spannungs- und Frequenzregelung (Sekundärregelung) unter Zuhilfenahme und Berücksichtigung der verfügbaren Erzeugungseinheiten und Batteriespeicher.
Die verfügbare Kurzschlussleistung wird im Inselbetrieb überwacht und entsprechende automatische Ansteuerungen, Start- und Stopp von Erzeugungseinheiten, zur Anpassung vorgenommen.
Die Lastverteilung auf verfügbare Erzeugungseinheiten erfolgt automatisiert sowie die Lastabschaltung basierend auf Unterfrequenz und/oder Leistungswert, zeitlicher Vorgaben oder SOC (Ladezustand der Batterie, wenn vorhanden).
Die Synchronisierung mit dem öffentlichen Versorgungsnetz kann automatisch oder manuell gestartet werden. Dabei werden Erzeugungseinheiten zur Synchronisierung automatisch angesteuert. Die automatische Steuerung des Lastflusses am Netzanschlusspunkt sowie das Wiederanfahren von Lasten und Verbrauchern und anschließende automatische Abschaltung von Erzeugungseinheiten.